
0 – Der Business Case
Im zweiten Teil meiner fünfteiligen Blogserie zum Thema "IoT Projekte zum Erfolg führen" geht es um die Daseinsberechtigung des IoT-Projektes an sich. Welche Ziele wollen Sie mit der IoT-Lösung erreichen und zahlt sich Ihr geplantes Vorgehen aus?
Wir starten mit dem Ende.
IoT Projekte kosten Geld, Zeit und manchmal auch Nerven.
Sie müssen vor dem Start des Projektes wissen, warum Sie investieren wollen und was Sie am Ende erreicht haben werden.
Am besten geht das in Form eines Business Cases, der sich in direkt oder indirekt gespartem oder zusätzlich eingenommenem Geld messen lässt.
Wenn Sie diese Informationen nicht haben, werden Sie in Ihrem Projekt immer wieder mit folgenden Problemen kämpfen:
- Das Projekt gilt als zu teuer
- Dem Vorhaben fehlt es an Akzeptanz und Unterstützung
- Das Ziel der technischen Umsetzung ist nicht klar umschrieben
Finden Sie den Business Case und fragen Sie sich immer wieder: «Was haben wir am Ende des Projektes, messbar in Geld, erreicht?».
Satya Nadella (CEO, Microsoft) schrieb in seinem Buch «Hit Refresh» zum Thema Geld: «where the rubber meets the road.» – sehr frei übersetzt: «Der Moment der Wahrheit». Suchen Sie nach wirtschaftlich Vorteilen oder neuen Möglichkeiten.
Praxistipp
Fragen Sie ihr Projektteam oder ihren Auftraggeber: «Warum wollen wir eine IoT Lösung?»
Folgende Antworten sollten Sie in grösste Unruhe versetzen:
«Wir wollen besser Monitoren» oder
«Wir wollen sehen wie unser Gerät genutzt wird».
Diese Antworten stellen nur ein abstraktes Ziel dar und Sie können daraus so gut wie keine Anforderungen ableiten, geschweige denn (monetäre) Ziele definieren!
Suchen Sie nach Antworten wie:
«Wir wollen Wartungsarbeiten nur noch bei Bedarf durchführen und
bei gleicher Personalstärke und Servicequalität 20 % mehr Wartungskunden bedienen.».
Mit einer solchen Antwort können Sie arbeiten, daraus lässt sich einiges ableiten.
Beispielsweise, dass es um Wartung geht. Das Wartungsteam kann Ihnen sagen, was beachtet werden muss. Geräteinnentemperatur, Umgebungstemperatur, Luftfeuchtigkeit, Wasserdruck, Stromverbrauch uvm. Damit ist definiert was das IoT Device an Daten sammeln und senden muss.
Auch die Information, 20 % mehr Wartungskunden bei gleicher Personalstärke (und Qualität) bedienen zu wollen, ist hilfreich und definiert den Kostenrahmen für das Projekt.
Ohne diese Information wird Ihr IoT Projekt immer als zu teuer gelten – der Gleiche eingesetzte Betrag relativiert sich aber, wenn Sie wissen, dass Sie mithilfe der Lösung jährlich das Doppelte des eingesetzten Betrages einnehmen oder sparen können – und das für viele Jahre.
TL; DR
Definieren Sie mindestens einen Business Case, welchen Sie monetär beschreiben können. Es muss klar sein, was Sie konkret erreichen wollen und welcher geschäftliche Vorteil daraus entsteht. Aus diesem Vorteil können Sie Budgets, notwendige Funktionen und Investitionen ableiten.
Hier geht’s zu 1 – Security